Das Deutsche Reanimationsregister hat sich in den letzten 17 Jahren zu dem wichtigsten Werkzeug im notfallmedizinischen Qualitätsmanagement und der reanimatologischen Versorgungsforschung in Deutschland entwickelt.

Zunehmend erhält das Register auch Bedeutung bei der Planung und Umsetzung prospektiver Studien insbesondere im Rahmen von multizentrischen Forschungsprojekten.

Um belastbare Forschungsergebnisse zu erzielen, ist der zentrale Punkt auf die Bedürfnisse aller Beteiligten einzugehen:

  • die Patient*innen, die ein Anrecht auf Schutz ihrer Persönlichkeit und Daten haben.
  • die Mitarbeiter*innen im Rettungsdienst, die diese Daten generieren.
  • die Verantwortlichen vor Ort, die auf diesen Daten Entscheidungen treffen müssen.
  • das Netzwerk von Reanimationsforschern in Deutschland, die Zugang zu diesen Daten benötigen.

Das neue "Auswertungsmodul Gerätedaten" stellt hier einen neuen Meilenstein dar.

Die Medizinprodukte, die im Rahmen der Reanimation eingesetzt werden, sind wie Fahrtenschreiber der Behandlung. Einmal am Patienten angeschlossen zeichnen sie auf die Sekunde genau Reanimationsmaßnahmen auf - jede Defibrillation, jede Throaxkompressionen, jede Beatmung und vermutlich noch Vieles mehr. Für die Reanimationsforschung sind diese hochaufgelösten Daten und die darin enthaltenen Informationen von unschätzbarem Wert.

So können diese Daten dabei helfen ein umfassendes Verständnis für die Versorgungsqualität//Reanimationsversorgung zu entwickeln, sie bieten die Möglichkeit die Pathophysiologie des Herzkreislaufstillstandes im Detail zu erforschen und neue, innovative Behandlungen zu entwickeln. In der Vergangenheit hat man dieser Dokumentation nur vereinzelt Beachtung geschenkt. Der Grund dafür liegt darin, dass der Zugang zu und die Auswertung der Daten eine erhebliche Arbeitsbelastung dargestellt hat.

Im Deutschen Reanimationsregister wird dies nun deutlich einfacher werden.

Unabhängig vom Hersteller werden die hochaufgelösten Daten der Geräte in ein standardisiertes und einfach zugängliches Datenformat überführt. So stehen im Deutschen Reanimationsregister neben der Dokumentation der behandelnden Teams automatisch generierte, noch detailreichere Informationen zur Verfügung. Im Sinne von Good Scientifc Practice ermöglicht dies eine hohe Qualität der Daten und Datendokumentation.

Auf diesem Weg in die Zukunft werden alle Beteiligten mitgenommen und auf ihre Bedürfnisse direkt eingegangen:

Anonymisierte Daten, die automatisch verarbeitet werden schützen Patient*innen und gewähren eine hohe Integrität der Informationen. Von Verbesserung der Reanimationsversorgung profitieren Patient*innen mittelbar.

Für den Rettungsdienst ist das Datenmanagement möglichst einfach gehalten und praxisrelevante Informationen werden sofort zurückgespiegelt.

Bereichsverantwortliche erhalten auf Knopfdruck belastbare, statistische Auswertungen, über viele Reanimationen hinweg.

Optimal aufbereitete Daten stehen Forschenden zur Verfügung. Eigens für die Wissenschaft entwickelte Werkzeuge stehen zur freien Verfügung und runden das transparente Forschungsdatenmanagement des Registers ab.

Die deutsche Forschungslandschaft ist hier international Vorreiter, das Reanimationsregister hat die Weiche gestellt für datengestützte Forschung in der Reanimation.